Vielleicht kennen Sie das Problem: Sie haben Ihr Unternehmen vor kurzem mit VOIP Telefonen ausstatten lassen. Bei manchen Telefonaten ist die Gesprächsqualität allerdings derart schlecht, dass Sie fast nichts verstehen. Die Stimmen kommen nur abgehackt bei Ihnen an und auch Ihre Gesprächspartner können Sie nicht hören.

Bei Telefonaten mit Kunden oder Lieferanten sind solche Probleme peinlich und lassen Sie unprofessionell wirken. Deshalb sollten Sie diese Fehler schnellstmöglich aus der Welt schaffen.

Aus diesem Grund haben wir diesen Blogbeitrag verfasst. Hier erfahren Sie:

Dieser Beitrag wurde am 27. Februar 2022 aktualisiert.

Was ist VOIP?

VOIP ist die Abkürzung für den englischen Begriff Voice Over Internet Protocol. Auf Deutsch übersetzt bedeutet das Sprachübertragung über das Internet Protokoll (auch Internettelefonie).

Vereinfacht gesagt ist VOIP ein Protokoll für die Übertragung von Sprache über Netzwerke. Im Gegensatz zum normalen Telefonieren werden bei VOIP die Informationen also nicht über ein Mobilfunk- sondern über ein Datennetz versandt.

Aufgrund dieses Unterschiedes kann es bei VOIP zu Fehlern kommen, die bei herkömmlichen Telefonanlagen so nicht auftreten. Die 2 häufigsten Fehlerquellen und deren Lösung haben wir Ihnen in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.

Was sind die 2 häufigsten VOIP Probleme?

  1. Zu wenig Bandbreite für VOIP

Das Problem: Wenn zusätzlich zu einem VOIP-Telefonat noch Downloads, Uploads oder andere Tätigkeiten laufen, die Bandbreite benötigen, kann die VOIP-Qualität leiden. Anrufe können abrupt abbrechen oder Stimmen werden nur abgehackt empfangen.

Die Lösung: VOIP kann eine Bandbreiten-Priorität zugewiesen werden. Das heißt, dass Downloads oder Uploads für die Zeit des VOIP-Gespräches gedrosselt werden, um eine gute Gesprächsqualität zu gewährleisten. Diese Einstellung kann am Router des Netzwerks vorgenommen werden.

  1. Firewall ist falsch eingestellt

Problem: Die Hauptfunktion einer Firewall ist es, das Netzwerk vor Angriffen zu schützen. Manchmal kann die Firewall jedoch derart “streng” eingestellt sein, dass keine VOIP-Verbindung über das Netzwerk aufgebaut werden kann. Der Sicherheitsmechanismus der Firewall greift also, obwohl eigentlich gar keine Gefahr droht.

Lösung: Dieses Problem lässt sich ohne viel Aufwand lösen. Sie müssen sich an den Netzwerkadministrator wenden und dieser kann die VOIP Verbindung manuell freischalten. Falls Sie keine eigene IT-Abteilung in Ihrem Unternehmen haben, reicht in der Regel ein Anruf bei Ihrem EDV-Betreuer aus, der dieses Problem schnell beheben kann.

Auf keinen Fall sollten Sie die Firewall einfach deaktivieren oder ohne Fachkenntnisse selbst zu viel an den Einstellungen ändern. Denn grundsätzlich ist der Schutz durch eine Firewall sehr sinnvoll und kann Ihr Unternehmen vor Cyberattacken schützen.

Genauere Informationen zu Firewalls und welche 3 Eigenschaften jede Firmenfirewall haben sollte, haben wir Ihnen in einem eigenen Blogbeitrag zusammengefasst. Klicken Sie hier, um zu diesem Beitrag zu gelangen: https://www.rysit.at/diese-3-eigenschaften-braucht-jede-firmenfirewall/

Mit diesen Kosten müssen Sie bei der Fehlerbehebung rechnen

Da sich diese Fehler relativ schnell und einfach beheben lassen, sollten keine oder nur sehr geringe Kosten anfallen.

Falls die schlechte VOIP Qualität jedoch nicht an diesen zwei Gründen liegt,  müssen Sie sich wahrscheinlich Hilfe von einem IT-Spezialisten holen.

Denn woran Ihr Problem in diesem Fall liegt, kann ich Ihnen in diesem Beitrag leider nicht pauschal verraten. Um hier an den Kern des Problems zu kommen, ist eine genaue Analyse notwendig.

In diesem Fall wird in der Regel nach Zeitaufwand abgerechnet. Das bedeutet: Je länger die Techniker an der Lösung des Problems arbeiten müssen, desto mehr zahlen Sie.

Bonus: Hacking-Angriff als zusätzliche Fehlerquelle bei VOIP Telefonen

Auch wenn Ihre Telefonanlage einwandfrei funktioniert und Sie von keiner der oben erwähnten Fehlerquellen betroffen sind, müssen Sie sich vor einem weiteren möglichen Problem schützen: Einem Hacking-Angriff auf Ihre Telefonanlage.

Dabei dringen die Cyberkriminellen in Ihr System ein und rufen mithilfe eines Schadcodes teure Nummern im Ausland an.

Häufig gehen solche Angriffe auch mit einem Erpressungsversuch einher: Die Hacker drohen, die Zugangsdaten Ihrer Telefonanlage weltweit bekannt zu geben. Dann können noch viel mehr Kriminelle in Ihr System eindringen und Ihren Schaden so schnell auf 50.000 Euro oder noch mehr anwachsen lassen.

Die Bekanntgabe Ihrer Zugangsdaten können Sie dann nur verhindern, wenn Sie den Hackern eine hohe Summe zahlen. Sie können in dieser Situation also nur Verlieren: Entweder Sie zahlen Zehntausende Euro an die Hacker oder riskieren einen noch höheren Schaden durch die Bekanntgabe Ihrer Daten.

Was können Sie tun um diese Situation zu verhindern?

Ein absoluter Schutz gegen diese Angriffe existiert leider nicht. Mit diesen sechs Maßnahmen machen Sie es den Hackern aber schwerer und sie suchen sich vermutlich ein leichteres Opfer:

  1. Keine werkseitigen Passwörter: Sollten Sie noch nie das Passwort verändert haben, ist immer noch das Standardpasswort in Verwendung. Ändern Sie dieses bitte sofort! Hacker wissen von jedem Hersteller darüber Bescheid. Überlegen Sie sich starke Passwörter (Sonderzeichen, Zahlen, Groß- und Kleinschreibung, ausreichende Länge) und erneuern Sie Ihre Passwörter regelmäßig. Besonders bei den Passwörtern für Fernwartungszugänge müssen Sie aufpassen.
  2. Extra-Passwörter für bestimmte Funktionen: Setzen Sie ein Passwort, um Ferngespräche oder Gespräche mit Premium-Rufnummern führen zu können.
  3. Schutz gegen Weiterleitungen: Richten Sie auch einen Schutz gegen externe Weiterleitungen ein. Zudem können Sie noch ausgehende Anrufe außerhalb der Geschäftszeiten sperren lassen.
  4. Immer neueste Software: Überprüfen Sie ob Ihre Software auf dem neuesten Stand ist. Gehen Sie sicher, dass alle nötigen Sicherheitsupdates und Patches installiert sind. Ansonsten können Hacker über bereits bekannte Sicherheitslücken leichter ins System eindringen. Mittels Aktualisierungen werden diese Sicherheitslücken ausgebessert. Neue Schwachstellen müssen dann erst gefunden werden.
  5. Mitarbeiterschulung: Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über das Risiko. Diesen können ungewöhnliche Anrufe auffallen und Ihnen melden. Erinnern Sie sie daran, keine technischen Details der Kommunikationssysteme weiter zu geben.
  6. Starke IT-Partner: Setzen Sie Maßnahmen zusammen mit Ihrer IT-Support-Firma. Diese kann Sie warnen, falls ungewöhnlich viele oder teure Gespräche geführt werden. Somit wird der Schaden minimiert und Sie können weitere Schritte einleiten.

Fazit: Die häufigsten Fehlerquellen lassen sich einfach beheben

Bei VOIP telefonieren Sie nicht über Mobilfunk- sondern über Datennetze. Daher können spezielle Probleme, wie etwa zu wenig Bandbreite oder eine zu restriktive Firewall, auftreten.

Diese Fehler lassen sich jedoch einfach und ohne großen finanziellen Aufwand beheben.

Stellt sich hingegen heraus, dass keines dieser einfachen Probleme für Ihre schlechte VOIP Qualität verantwortlich ist, müssen Sie sich an einen IT-Spezialisten wenden. Aber auch in diesem Fall sollten sich die Probleme mit einem niedrigen dreistelligen Betrag lösen lassen.

Als zusätzliche, potentielle Fehlerquelle sollten Sie immer einen möglichen Hacking-Angriff im Hinterkopf behalten und sich dagegen schützen.

Sie haben noch weitere Fragen zu VOIP oder Telefonanlagen? Kontaktieren Sie uns.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel weiterhelfen konnten.

Wenn Sie noch weitere Fragen zu Problemen bei VOIP-Telefonie haben, oder weitere wichtige Punkte hinzufügen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.

Sollten Sie zudem Beratung beim Kauf oder der Wartung einer VOIP-Telefonanlage benötigen, stehen wir Ihnen gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Rufen Sie dafür einfach unter + 43 1 361 95 00 an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an richard.schranz@rysit.at.

Wir haben uns auf EDV-Betreuung für Unternehmen spezialisiert und helfen auch Ihnen gerne weiter.

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